Die Bedeutung von Blühwiesen für das Ökosystem

Das Insektensterben hat weitreichende Folgen für unsere Ökosysteme. In Deutschland ist etwa ein Drittel der Insektenarten gefährdet. Hauptursachen dafür sind der Verlust von Lebensräumen, die allgegenwärtige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und der Klimawandel.

Blühwiesen können einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Insektensterbens leisten. Sie bieten Insekten Nahrung und Lebensraum. Einheimische Insekten haben sich im Laufe der Evolution mit unseren einheimischen Pflanzen koadaptiert. Das bedeutet, dass sie sich stark aufeinander hinsichtlich Bestäubung, Nahrungsaufnahme und Lebensraum angepasst haben. Daher ist es wichtig, mit einheimischen Pflanzen zu arbeiten und regionales Saatgut zu verwenden. Exotische Pflanzen, wie zum Beispiel Phacelia (Bienenweide), sind schön anzusehen, blühen üppig und bieten auch einigen Insekten Nahrung. Die meisten unserer Insekten können diese aus Nordamerika stammende Pflanze jedoch nicht nutzen.In Studien konnte gezeigt werden, dass Blühwiesen mit einheimischen Pflanzen und regionalem Saatgut deutlich mehr Insekten anlocken als Blühwiesen mit exotischen Pflanzen.

Leitfaden zur Verwendung von gebietseigenem Saat- und Pflanzgut krautiger Arten in der freien Natur Deutschlands

Ökologische Mahd - Alte Technik neue Erkenntnisse.

Heute gebräuchliche Mähtechniken wie Kreiselmähwerke und Schlegelmulcher haben den Vorteil besonders effizient zu sein. Allerdings werden durch die starke mechanische Einwirkung ein Großteil der auf einer Fläche angesiedelten Insekten und kleinen Wirbeltiere abgetötet. 

Balkenmähwerke insbesondere Doppelmesserbalkenmähwerke schneiden die Vegetation 10 cm über dem Boden ab und das Mähgut wird auf dem Boden abgelegt. Dabei kommt es zu wesentlich höheren überlebensraten bei Wiesenbewohnern. 

Insekten- und spinnenschonende Mähtechnik im Grünland – Überblick und Evaluation

Mahdworkshop Insektenschonend mähen - aber wie?

Anlegen von Blühwiesen

  • Saatbett Vorbereitung Bodenfräse und Bodenumkehrfräse (Arbeitsbreiten 125 - 165cm)

  • Orientierende Bodenprobenahme und Analyse

  • Standortbezogene Auswahl des Saatgutes

  • Regionalssaatgut z.B. Rieger-Hoffmann GmbH

  • Pflege über das Jahr (Mahd, ggf. Nachsaat)

Schonende Mahd mit Balkenmähwerken

  • naturschutzkonform und Fauna-schonend, hohe Überlebensrate von Insekten und kleinen Wirbeltieren

  • Arbeitsbreiten von 125 und 150cm

  • z.B. auf Grünland, Blühflächen, Streuobstwiesen

Alternativ Mulchmahd

  • mit Schlegelmulchern: Arbeitsbreiten von 125 und 175cm

  • z.B. auf Grünland, Blühflächen, Streuobstwiesen,

  • auch verbuschte Flächen

Anlegen und Pflege von Streuobstwiesen

  • standortbezogene Auswahl der Obstbäume

  • Pflanzung (unter- und oberirdischer Verbissschutz,

  • Anbinden, Pflanzschnitt, ggf. Bewässerung)

  • Pflege über das Jahr (Beschnitt und Mahd, Bewässerung)

  • Beweidung mit Schafen

Beweidung mit Schafen

  • Beweidung von Grünland, Naturschutzflächen, Blühwiesen, Streuobstwiesen

  • Eingesetzt werden robuste Shropshire-Schafe

  • Einzäunen von Flächen mit mobilem stromführenden Netzzaun

  • ggf. Schutz von jungen Bäumen vor Verbiss

Kontakt

Ökologische Landschaftspflege Weserbergland

Dipl.-Biol. Moritz Rahlfs

Oberdorf 14

31848 Bad Münder am Deister OT Brullsen

0151-17637406

info@landschaftspflege-weserbergland.de